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Acker-Schachtelhalm
In der Landwirtschaft gilt der Acker-Schachtelhalm als Unkraut, doch schon seit der Antike ist auch seine heilende Wirkung bekannt. Entwicklungsgeschichtlich ist die farnartige Pflanze sogar noch deutlich älter: Schachtelhalme lassen sich schon vor über 350 Millionen Jahren nachweisen. Da man die Halme früher oft zum Putzen von Zinngefäßen verwendete, ist der Acker-Schachtelhalm auch unter dem Namen „Zinnkraut“ bekannt. Grund hierfür ist der hohe Gehalt an Kieselsäure, der den Schachtelhalm auch für Kosmetik oder Gartenbau interessant macht.
Wissenschaftlicher Name: Equisetum arvense.
Charakteristik
Der Acker-Schachtelhalm, der bis zu 50 cm hoch werden kann, ist auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Er vermehrt sich durch rotbraune, sprossentragende Triebe, die im Frühjahr aus dem reich verwurzelten Stamm austreiben und nach dem Ausstreuen der Sporen absterben. Anschließend wachsen die charakteristischen harten, grünen Pflanzenstängel. Diese werden für die medizinische Verwendung von Mai bis August gesammelt und anschließend getrocknet. Wie der Name schon vermuten lässt, wächst der Acker-Schachtelhalm bevorzugt auf Äckern, aber auch an lehmig feuchten Wiesenrändern und Böschungen.
Anwendungsbereiche
Aufgrund seiner harntreibenden Wirkung wird der Acker-Schachtelhalm bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Nieren und Harnwege zur Durchspülung eingesetzt.
Volksmedizin: innerlich zur Ausschwemmung von Ödemen, Vermeidung von Arterienverkalkung, Blutreinigung, bei rheumatischen Beschwerden, chronischem Husten; äußerlich zur Stärkung des Bindegewebes, bei schlecht heilenden Wunden, Ekzemen, Schleimbeutelentzündungen
Sonstige Verwendung
Landwirtschaft und Gartenbau: Pflanzenschutz, vorbeugende Bekämpfung von Schädlingen, Hilfe bei Pilzerkrankungen wie Mehltau oder Rost
Dosierung
Tagesdosis: ca. 6 g Droge
Wirkung und Nebenwirkungen
Die Wirkung des Acker-Schachtelhalms basiert auf der Kombination verschiedener Inhaltsstoffe wie Kieselsäure, Kalium und Flavonoiden. Unter anderem fördern diese die Harnbildung und stimulieren die Nierentätigkeit. Nebenwirkungen sind keine bekannt. Wer allerdings aufgrund von Herz- oder Niereninsuffizienz unter Wassereinlagerungen im Gewebe leidet, sollte auf die Einnahme von Acker-Schachtelhalm verzichten. Die harntreibende Wirkung könnte in diesen Fällen schädlich sein.
Nur, wer den Acker-Schachtelhalm genau kennt und bestimmen kann, sollte ihn selbst sammeln. Denn gerade an feuchten Standorten besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Sumpf-Schachtelhalm.
Th. Brendler u. a.; D. Frohne; K. Stegherr ; Bildrechte: LianeM/Shutterstock.com