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Rosskastanie

Rosskastanie

Die Rosskastanie ist ursprünglich auf dem Balkan beheimatet und seit dem 15. Jahrhundert in Mittel- und Westeuropa weit verbreitet. Nach Europa gelangte die Pflanze durch die Türken, die die Samen als Futter und Heilmittel für ihre Pferde verwendeten. Daher stammt auch der Namen Rosskastanie, mit dem man die Pflanze von der essbaren Edelkastanie abgrenzte. In Deutschland ist der Baum heute aus Gärten, Parks und Innenstädten nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 2005 wurde die Rosskastanie zum Baum des Jahres gewählt. Seit vielen Jahren schätzt man die Kastanie in der Medizin wegen ihres Wirkstoffgemischs Aescin. Dieses Kombination von Wirkstoffen hat eine gefäßstärkende, gerinnungshemmende und entzündungshemmende Wirkung.

Wissenschaftlicher Name: Aesculus hippocastanum.

Charakteristik

Die Rosskastanie ist ein bis zu 35 Meter hoher sommergrüner Baum mit Blüten in Form von aufrechten, kegelförmigen Rispen, die weiß, rot und gelb gefleckt sind. Die Blütezeit dauert von April bis Juni. Im September reifen die Früchte, die bis zu drei Samen, Kastanien genannt, hervorbringen. Medizinisch verwendet man das aus diesen Samen gewonnene Rosskastanienöl und die getrockneten Samen und Blätter.

Anwendungsbereiche der Samen

Äußere Anwendung: bei Beschwerden der chronischen Veneninsuffizienz, nächtlichen Wadenkrämpfen, Juckreiz und BeinschwellungenVolksmedizin: bei Verletzungen und Verstauchungen, Blutergüssen, Rückenschmerzen, Rheuma, posttraumatischen und postoperativen Weichteilschwellungen Homöopathie: bei Hämorriden, Lenden- und Kreuzbeinschmerz, venösen Stauungsbeschwerden

Anwendungsbereiche der Blätter

Äußere Anwendung: bei Hautflechten, oberflächlichen und tiefliegenden Krampfadern, Schmerzen in den Beinen, Venenentzündungen, Hämorriden, Beschwerden bei RegelblutungVolksmedizin: bei Husten, Arthritis und Rheumatismus

Sonstige Verwendung

Lebensmittel: Herstellung von SpeiseölIndustrie: in Tierfuttermittel

Dosierung

Innere Anwendung (Samen):Tagesdosis 1 mg Aescin/kg KörpergewichtÄußere Anwendung (Samen): 1-2 Prozent Gel mehrmals täglichTee (Blätter): 1 Teelöffel Droge mit kochendem Wasser übergießen, kurz aufkochen, 5-10 Minuten ziehen lassen Homöopathie (Samen): 5 Tropfen, 1 Tablette, 10 Globuli oder 1 Messerspitze Verreibung alle 30-60 Minuten (akut) oder 1-3 mal täglich (chronisch)

Th. Brendler u. a., A. Schenk u. a., D. Frohne; K. Stegherr ; Bildrechte: Helmut J. Salzer/pixelio.de